Gregory Sterling Campbell wurde am 21. Juli 1938 in den USA im Bundesstaat Washington geboren.
Als Erwachsener beschrieb er seine Kindheit als einen Prozess des Verrats, des Geschlagen Werdens und des Terrors. Durch die Erfahrung, unerbittlicher Gewalt ausgesetzt zu sein, starb er als Kind eine Art emotionalen Tod. Dementsprechend betitelte er die bisher unveröffentlichte Darstellung seiner Kindheit mit „Suicide Before The Age Of Six“ („Selbstmord vor dem sechsten Lebensjahr“).
Im idealistischen Bemühen, Gutes für die Welt zu tun, trat Gregory Campbell als junger Mann freiwillig in die U.S. Marine ein. Er wurde einer der „Ledernacken“, wie die als äußerst patriotisch und gewalttätig bekannte Elitetruppe der amerikanischen Streitkräfte im Volksmund heißt. Vier Jahre bei den Marines („Gott sei Dank war zu dieser Zeit die USA in keinem Krieg verwickelt!“) ließen ihn aus seinem naiven Traum erwachen und zu einem überzeugten Pazifisten werden. Als sein persönlicher militärischer Albtraum ausgeträumt war, studierte er die japanische Sprache und Kultur in Japan, wo er 15 Jahre lang lebte. 1970 wurde er zum buddhistischen Mönch geweiht. Später studierte er Vergleichende Religionswissenschaften an der Universität von British Columbia.
Zu den Erlebnissen, die Gregory Campbell tief geprägt haben, gehört neben den Gewalterfahrungen in der Kindheit und dem Militärdienst insbesondere eine Nahtod-Erfahrung im Rahmen eines einwöchigen Zen-Retreats im Jahr 1972. Sie verhalf ihm zu einem profunden Verständnis der „ewigen Liebe“, die sich mit dem biblischen Weg zum „Frieden, welcher menschliches Verstehen übersteigt“ (vgl. Kollosser 3,15) vergleichen lässt. Erlangen können wir sie bzw. ihn nur, wenn wir in unserem irdischen Dasein zu einem Leben des Friedens und der Liebe bereit und fähig sind.
Nach Abschluss seines Universitätsstudiums wurde er Krankenpfleger und arbeitete viele Jahre in verschiedenen Kliniken, wobei er intensiven Kontakt mit behinderten Kindern hatte. Dadurch wurde ihm bewusst, dass gerade diese Kinder zu unseren spirituellen Lehrern werden können – wenn wir es nur zulassen.
Daneben begann Gregory Campbell Vorträge zu halten und Seminare zu gestalten, in denen er Menschen in die Meditation und das Leben in Kontemplation und Stille einführte. Mit den Jahren entwickelte er gemeinsam mit seiner Frau Judith Batteau Campbell Seminare für Paare, Männer und Frauen. Sehr bald erkannte er, dass Männer eine spezielle Anleitung dazu brauchen, den Blick nach innen zu wenden – eine „Innenschau“, die es leichter macht, sich der eigenen latenten Gewaltbereitschaft bewusst zu werden und sich leidenschaftlicher im Leben zu engagieren.
Von dieser in Norddeutschland ausgehenden (seit 1991 in Österreich begründeten) Männerarbeit entwickelte Gregory Campbell eine besondere spirituelle Initiation für Mentoren (Tirol). Nach seinem Verständnis – seiner Vision von Initiation – sollte und soll der Heilungs-, Reifungs- und Entwicklungsweg von Männern schlussendlich den Jugendlichen und Heranwachsenden zu Gute kommen und sie bei ihrer Reifung zu verantwortungsvollen und friedensbewussten Erwachsenen unterstützen.
In den letzten Jahren erarbeitete Gregory Campbell gemeinsam mit seinem Freund und Nachfolger Peter A. Thomaset im Sinne einer „unwiderstehlichen Zukunftsvision“ neue innere Wege für ein lebendiges Leben und bewusstes Sterben (Erkenntnisse aus spirituellen Traditionen, Mystik und Psychologie). Dabei liegen den beiden vor allem die aktiv praktizierbaren 12-Stationen im Rahmen „des 3-jährigen buddhistisch-christlichen Übungsweges spiritueller Initiation praktizierend für den Alltag“ – für Männer und Frauen – am Herzen.
Das Gregory Sterling Campbell Institut dokumentiert und vermittelt Campbells Erkenntnisse und seine ungewöhnliche Seminarpraxis nicht nur, sondern engagiert sich auch für deren Weiterentwicklung sowie ihre praktische Umsetzung und Anwendung im Alltag.